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FDP will pauschale Erbschaftsteuer von zehn Prozent

Lindner fordert einfaches Steuerrecht und schnelle Steuererklärungen

Die FDP will eine pauschale Erbschaftsteuer von zehn Prozent ab einer Freigrenze von einer Million Euro auf alle Erbschaften ein­führen. "Egal ob privates Aktienpaket oder Beteiligung an einem Unternehmen", sagte Parteichef Christian Lindner der "Bild am Sonntag". "Man hat dann zehn Jahre Zeit, diese Steuerschuld an den Fiskus zu überweisen." Das Ergebnis sei weniger Bürokratie und mehr Gerechtigkeit, weil Ausnahmen und Privilegien wegfielen.

Zugleich warb Lindner für ein deutlich vereinfachtes Steuerrecht. "Wir brauchen auch in Deutschland ein Steuerrecht, bei dem jeder ohne Steuerberater online seine Erklärung ausfüllen kann und dann in wenigen Tagen einen Bescheid bekommt", sagte der FDP-Vorsitzende. "Der Bierdeckel 4.0 sozusagen." Er verwies auf das Steuerrecht in Estland. Dort sei es möglich, "am Computer in wenigen Minuten seine Steuererklärung zu machen, weil viele Daten schon automatisch erfasst sind".

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Dezember 2014 wesentliche Teile der bislang gültigen Steuervergünstigungen für Firmenerben gekippt. Ein Ende Juni ausgehandelter Kompromiss der großen Koalition wurde vom Bundesrat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause Anfang Juli gestoppt und an den Vermittlungsausschuss verwiesen: Insbesondere den von SPD, Grünen und Linken regierten Ländern gehen die Privilegien für Unternehmer zu weit, die mit dem Schutz von Arbeitsplätzen begründet werden.